Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)
Die Tinnitus-Retraining-Therapie ist eine sehr erfolgsversprechende Methode zur Tinnitus-Heilung. Das Hauptziel des Tinnitus-Retraining ist, den Tinnitus aus dem Bewusstsein verschwinden zu lassen. Somit wird er von dem Patienten nicht mehr wahrgenommen und auch nicht mehr als Leiden angesehen.
Man hat beim TRT folgende Ansatz. Das Tinnitus-Geräusch entsteht zuerst einmal im Gehör. Es wird aber dann vom Gehirn wie eine Vokabel auswendig gelernt. Dann wird sozusagen als Phantom-Wissen im Gehirn abgelegt. Also ähnlich einem Phantom-Schmerz. Der Tinnitus wurde somit in der Vergangenheit einmal gelernt. Bei einem Tinnitus-Retraining möchte man diesen Lerneffekt rückgängig machen. Man soll ihn sich also abtrainieren, sozusagen wieder vergessen. Daher auch „Re-“Training. Beim Tinnitus-Retraining handelt es sich um eine Kombitherapie. Sie besteht aus einer ärztlichen Untersuchung. Hier klärt man ab, dass keine andere Ursache vorhanden ist. Dann aus dem Counseling, bei dem der Arzt den Betroffenen aufklärt und berät.
Weiterhin gehören Entspannungsübungen dazu. Hier reichen die Möglichkeiten von osteopathische Verfahren, Muskelrelaxation nach Jacobsen, autogenem Training, Yoga bis Meditation. Tinnitus-Retraining wird in stationären und ambulanten Behandlungseinrichtungen angeboten.
Fast jede HNO-Klinik bietet Retraining-Konzepte an. Wenn nicht haben sie Partner, die sie anbieten. Normalerweise bieten klinischen Psychologen oder HNO- und Nervenärzten Retraining an.
Üblicherweise ist die Retraining-Therapie eine erstattungsfähige Leistung, die von der Krankenkasse übernommen wird. Sie muss natürlich aber im Einzelfall beantragt und genehmigt werden. Die ärztlich geführte Retraining-Therapie wird in der Regel von den gesetzlichen und auch privaten Krankenkassen übernommen. Es wird aber eine vorherige Kostenübernahmeerklärung empfohlen. Nur so ist es auch wirklich gesichert, dass Kosten übernommen werden.
Die Erfolgsaussichten einer Retraining-Therapie
Es wurden Studien über den Erfolg einer TRT durchgeführt. Es wurden alle Schweregrade berücksichtigt. Alle Schweregerade heisst also Tinnitus-Stadium I, II, III und IV. Stadium I bedeutet wenig störende, gelegentlich auftretende Ohrgeräusche. Bis hin zu Stadium IV mit schweren Beeinträchtigungen, stationärer Behandlung und starker Begleitdepression. Über alle Schweregrade gesehen war das Tinnitus-Retraining bei 60 Prozent der Tinnitus-Betroffenen erfolgreich. 60 Prozent der Patienten haben nach der Therapie sehr davon profitiert. Ihr Tinnitus wäre deutlich leiser geworden. Und sie kämen damit wesentlich besser zurecht. Betrachtet man nur die häufigsten Schweregrade liegen die Erfolgsaussichten der Tinnitus-Retraining-Therapie sogar bei 80 Prozent. Dies betrifft die Tinnitus-Stadien II und III.
Die Dauer einer Tinnitus-Retraining-Therapie variiert. Meist werden Block-Therapien angeboten. Zum Beispiel hat man als erstes einen Therapieblock über fünf Tage am Stück. Dabei wird eine persönliche, intensive Verbindung zwischen Patienten und Therapeuten aufgebaut. Dann könnte es im Rhythmus von vier Wochen Nachsorgetermine geben. Dies kann eine Dauer zwischen sechs und zwölf Monaten haben.
Der Tinnitus verschwindet zwar dabei aber nur aus dem Bewusstsein. Man hat mit dem Tinnitus-Retraining jedoch erreicht, dass man den Tinnitus im Alltag nicht mehr wahrnimmt. Man vergisst ihn tatsächlich. Sollte aber die Auslöser-Situation wiederkommen, dann kann es sein, dass der Tinnitus wieder störend in den Vordergrund tritt. Diese Auslöser können zum Beispiel extremer Stress, Lärm oder auch eine schwere Ohrentzündung sein.
Es gibt immer wieder Gründe warum man keinen geeigneten Therapeuten findet. Meistens sind es jedoch Zeitgründe. Daher hier als Tipp, Retraining-Klänge selber anzuschaffen und auszutesten, wie wirksam sie bei einem selber sind. >>> für die Retraining-Klänge hier klicken