Es gibt verschiedene Tinnitus-Heilungsmethoden
Es gibt sehr unterschiedliche Tinnitus-Heilungsmethoden für Tinnitus, die zum Ziel führen. Manche Patienten mit Tinnitus, haben einen Kompensierbaren. Allerdings gibt es auch Menschen, die eine nicht kompensierbare Tinnitusart haben.
Daher sind vor allem zwei Behandlungsstrategien für Tinnitus etabliert. Diese werden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Strategie der Tinnitus-Heilungsmethoden besteht darin, den Tinnitus direkt zu beeinflussen. Hierbei will man seine Lautstärke reduzieren. Oder noch besser ihn zu heilen. In der zweiten Gruppe wirkt man auf die Reaktionen des Tinnitus-Beklagten hinsichtlich seines Tinnitus ein.
Die angebotenen Heilungsmöglichkeiten eines Tinnitus sind zwar vielfältig. Trotzdem verzweifeln vor allem Patienten mit chronischem Tinnitus immer mehr. Die Art der Heilungsmethode wählt der Patient selbst. Er darf nur auf keinen Fall den Mut verlieren, wenn nicht beim ersten Mal die für ihn Richtige gefunden wurde.
Es kann z.B. über den Einsatz eines Bewältigungstraining (Tinnitus-Counceling) nachgedacht werden. Auch eine Verhaltenstherapie ist ein probates Mittel. Weiterhin stehen noch viele Möglichkeiten zur Verfügung.
Bewältigungstraining (Tinnitus-Counseling)
Die Heilungsmethode des Tinnitus-Bewältigungstrainings wird oft angewandt, wenn ein Tinnitus chronisch geworden ist. Allerdings kann es für einen Betroffenen schon im akuten Stadium einen großen Vorteil haben. Ein Bewältigungstraining umfasst die Aufklärung über die Bedeutung des Tinnitus sowie den richtigen Umgang mit ihm. Diese Beratung heisst Tinnitus-Counseling und wird meistens vom HNO-Arzt durchgeführt. Der Patient wird hierbei über die Entstehung des Tinnitus informiert. Dies und die Bedeutung für den Körper sind Hauptaufklärungsziele. Wichtig ist auch das Erlernen des Umgangs mit dem Ohrgeräusch im Alltag. Ziel dieser Tinnitus-Heilungsmethode ist es, Ängste auf Seiten des Patienten abzubauen. Zudem wird der richtige Umgang mit dem Tinnitus zu ermöglicht.
Verhaltenstherapeutische Ansätze
Die sogenannte Kognitive Verhaltenstherapie ist ein bekannter verhaltenstherapeutischer Ansatz als Heilungsmethode. Sie beschäftigt sich mit den Gedanken, Einstellungen, Bewertungen und Überzeugungen der Patienten. Und zwar im Hinblick auf den Tinnitus. Die Therapie entwickelte sich in den 1960er Jahren. Man geht hierbei von der Annahme aus, dass unser Wohlbefinden davon abhängt, wie wir denken und der Körper dementsprechend reagiert. Zu den Schwerpunkten einer solchen Therapie zählen das gezielte Aufarbeiten, Überprüfen und Bewerten von Sachverhalten. Diese führen dann schliesslich zu einer positiven Veränderung des konkreten Verhaltens.
Neurowissenschaftlich unterstützte Ansätze
Es besteht in der wissenschaftlichen Welt eine Einigung darüber, dass einem Tinnitus in der Regel eine Hörschädigung vorausgeht. Allerdings sollen die Vorgänge, die an Entstehung und Beibehaltung des Tinnitus beteiligt sind, zentral in den auditorischen Zentren des Gehirns zu finden sein.
Z.B. führt eine Hörschädigung nicht nur dazu, dass der Betroffene in bestimmten Frequenzbereichen schlechter hört. Sie sorgt auch dafür, dass das Gehirn einen geringeren Input erhält. Es setzen fehlgeleitete neurologische Prozesse ein, die zu einem unnormalen Aktivierungsmuster und der Wahrnehmung des Tinnitus führen.
Derzeitig angewandte Therapien berücksichtigen diese Erkenntnisse nicht. Sie bieten daher kein Behandlungskonzept, das dies einbezieht. Aber jetzt werden Patienten Musiktherapien angeboten, die solch eine Krankheitsursache gezielt und daher wirkungsvoll behandeln.
In neurowissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass die empfundene Lautstärke des Tinnitus durch das Training stark verringert wird. Hierbei wird auf speziell für den Patienten aufbereiteter Musik zurück gegriffen.
Weitere Tinnitus–Heilungsmethoden
Tinnitus-Behandlung
Einen Tinnitus zu behandeln ist meist schwierig. Es lässt sich oft die Ursache des Ohrensausens nicht ermitteln. Auf jeden Fall ist es am Besten, einen Tinnitus so schnell wie möglich zu behandeln. Als Faustregel gilt die Therapie in den ersten 24 bis 48 Stunden nach Auftreten des Tinnitus zu beginnen.
Tinnitus–Heilungsmethoden eines akuten Tinnitus
Ein akuter Tinnitus besteht seit maximal drei Monaten. Wenn er sich nicht nach kurzer Zeit von selber bessert (z. B. Ohrenpfeifen nach einem Lärmereignis), wird der Arzt zunächst eine Standardtherapie ansetzen.
Er wird entweder eine Infusion mit entzündungshemmenden Mitteln oder alternativ entzündungshemmende Tabletten verabreichen.
Erkennt der Arzt einen Ursache setzt er möglicherweise eine der folgenden Tinnitus-Heilungsmethoden an:
- Kieferorthopädische Behandlung: Hier werden Kiefergelenkbeschwerden oder Fehlbildungen des Gebisses, die Ohrgeräusche auslösen, korrigiert.
- Kortison: Wenn der Arzt eine Entzündung als Ursache des Tinnitus vermutet, wird er das entzündungshemmende Medikament einsetzen. Normalerweise in Form einer Infusionen.
- Infusionstherapie mit durchblutungsfördernden Medikamenten: Der Arzt wendet diese Heilungsmethode an, wenn er die Tinnitus-Ursache im Innenohr vermutet. Oftmals aber auch bei unbekanntem Grund. Hierbei wird der Ohrenbereich besser mit Blut und Sauerstoff versorgt.
- Krankengymnastische oder physikalisch-medizinische Behandlung: Wenn Fehlstellungen oder Verletzungen der Halswirbelsäule für den Tinnitus verantwortlich sind, ist diese Heilungsmethode sinnvoll.
- Überdruckkammer: Sollten die anderen Therapien keine Besserung gebracht haben, wird möglicherweise diese Therapie eingesetzt. Der Patient hält sich dabei in einer Überdruckkammer auf und atmet durch eine Sauerstoffmaske. Der höhere Druck soll mehr Sauerstoff ins Blut und Gewebe leiten und somit auch das Innenohr besser versorgen.
Tinnitus–Heilungsmethoden eines chronischen Tinnitus
Ein chronischer Tinnitus bedeutet, dass das Ohrensausen länger als drei Monate anhält. Es gibt sehr vielfältige Arten und Formen von Tinnitusgeräuschen. Sie sind niemals angenehm, jedoch gelingt es manch Betroffenen sich damit zu arrangieren oder abzufinden. Andere wiederum leiden aber sehr darunter und bekommen sogar psychische Probleme.
Unter dieser Prämisse plant der Arzt die jeweilige Therapie. Auch bei einem chronischen Tinnitus wird er oftmals eine durchblutungsfördernde Infusion vornehmen. Ausserdem ist es wichtig dem Patienten Wege zu zeigen, wie er mit dem andauernden Pfeifen, Klingeln oder Brummen im Ohr besser umgehen kann. Stress kann den Tinnitus verstärken. Daher sind verschiedene Entspannungstechniken wie Meditation und autogenes Training sehr hilfreich. Manche Menschen sind durch die Ohrgeräusche sehr ängstlich, verunsichert oder sogar depressiv. Für diese Menschen ist dringend eine intensive psychologische Betreuung nötig. Es ist für sie besonders wichtig zu lernen mit dem Tinnitus zu leben.
Den Tinnitus zu maskieren ist eine weitere sehr effektive Tinnitus-Heilungsmöglichkeit. Dies bedeutet, die Wahrnehmung der Ohrgeräusche durch spezielle Hörsysteme (Tinnitusmasker) zu unterdrücken. Sie sehen aus wie Hörgeräte. Tinnitusmasker produzieren jedoch ein Dauerrauschen, das vom Ohrgeräusch ablenkt oder bestenfalls überdeckt. Am Besten erfolgt dazu eine Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). Hier lernt der Patient, die quälenden Ohrgeräusche zu verdrängen und so aus seinem Bewusstsein zu filtern. Für Tinnitus-Retraining-Therapie arbeiten normalerweise die Spezialisten zusammen. Initiiert vom HNO-Arzt.
Geht der Tinnitus mit einer Hörstörung einher sind herkömmliche Hörgeräte sinnvoll. Seit ein paar Jahren werden sogenannte Cochlea Implantate (CI) eingesetzt. Es handelt sich hierbei um eine Innenohrsonde, die ins Innenohr eingesetzt wird. Oft werden mit dieser Heilungsmethode selbst schwere Innenohr-Schwerhörigkeiten behandelt. Die Sonde wird ins Innenohr eingesetzt. Sie verbessert Hören und Sprachverstehen über eine direkte elektrische Reizung des Hörnervs. Der Tinnitus verschwindet häufig, wenn sich das Hörvermögen steigert. Aber zumindest nimmt er wahrnehmungsmäßig ab.